Tracheostoma
Luftröhrenschnitt
Ist die Luftröhre durch einen Fremdkörper, eine Erkrankung oder eine Verletzung erheblich verengt, droht möglicherweise Erstickungsgefahr. In einem solchen Fall kann ein Luftröhrenschnitt lebensrettend sein.
Das Anlegen eines Luftröhrenschnitts wird als Tracheotomie bezeichnet, nach den griechischen Wörtern trachea für Luftröhre und tomein für schneiden. Die Tracheotomie darf nicht verwechselt werden mit dem Wort Tracheostoma, worunter eine Öffnung in der Luftröhre (entstanden durch Tracheotomie oder Verletzung) zu verstehen ist.
Geplanter Luftröhrenschnitt
Es gibt verschiedene Gründe für das Anlegen eines Luftröhrenschnitts. Manchmal wird er vorgenommen, weil der obere Teil der Luftröhre durch ein Hindernis verlegt ist. Zu einer Behinderung der Atmung kann es zum Beispiel durch eine Verletzung im Mund oder Rachen, durch eine Entzündung mit Schwellungen in den oberen Atemwegen oder durch einen Tumor im Kehlkopf kommen. Wenn unterhalb des Hindernisses ein Luftröhrenschnitt angebracht wird, kann der Patient wieder atmen. Bisweilen ist die Tracheotomie Teil einer anderen Operation. Beispielsweise wird bei einer Kehlkopfgeschwulst manchmal der gesamte Kehlkopfbereich entfernt. Dabei muss die Luftröhre verschlossen und ein dauerhaftes Tracheostoma angelegt werden. Eine Tracheotomie wird manchmal auch dann vorgenommen, wenn ein Patient für längere Zeit an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden muss. Für einen kurzen Zeitraum kann man zwar einen Schlauch (Tubus) durch Mund oder Nase in die Luftröhre führen (Intubation), aber wenn ein solcher Schlauch länger als sieben bis zehn Tage im Körper bleibt, wird die Schleimhaut der Luftröhre geschädigt. Das könnte später zu einer Luftröhrenverengung führen. Außerdem geht das Absaugen von Absonderungen aus den Atemwegen leichter vonstatten, wenn die Saugkanüle durch das Tracheostoma eingeführt werden kann.
Ausführung der Operation
Bei einer Tracheotomie wird zunächst ein Schnitt in der Haut angebracht, zwischen dem Adamsapfel und dem oberen Ende des Brustbeins. Die Gewebe unter der Haut werden durchtrennt und die Luftröhre freigelegt. Nicht selten liegt ein Teil der Schilddrüse quer vor der Luftröhre. Nach dem Abklemmen von Gefäßen wird dieser ebenfalls durchtrennt. Anschließend wird die Luftröhre selbst geöffnet und eine Kanüle eingeführt. Nach der Operation wird das Tracheostoma mit Hilfe einer solchen Kanüle offengehalten. Eine Tracheotomie ist immer nur eine vorläufige Maßnahme; wenn die Öffnung nicht mehr benötigt wird, entfernt man die Kanüle und wartet, bis das Loch zugeheilt ist. Etwa eine Woche nach der Tracheotomie wird die Kanüle ausgewechselt, damit sie nicht festklebt. Später, wenn die Gewebe eine klar umgrenzte Öffnung gebildet haben, kann der Patient die Kanüle selbst auswechseln. Es können nach Luftröhrenschnitten Komplikationen auftreten, beispielsweise eine Verstopfung der Kanüle durch Sekret aus dem Luftröhrenbereich, eine Blutung aus Gefäßen der Luftröhrenwand oder eine Luftröhrenverengung als Folge einer Schleimhautschädigung.
Verlust der Stimme
Das Hauptproblem aus der Sicht des Patienten ist jedoch, dass er mit einem Tracheostoma nicht sprechen kann. Die Atemluft wird ja nicht mehr durch den Kehlkopf geführt und kann deshalb die Stimmbänder nicht mehr zum Klingen bringen. In manchen Fällen ist Abhilfe möglich, indem man eine spezielle Kanüle einsetzt, die ein Ventil besitzt. Durch dieses Ventil wird Luft aus der Lunge in den Kehlkopf geleitet, vorausgesetzt, der Patient verschließt die Öffnung der Kanüle mit dem Finger. Wenn sich jemand verschluckt hat, das heißt, wenn ein Stück Nahrung statt in die Speiseröhre in die Luftröhre gelangt ist, sollte man sofort versuchen, den Fremdkörper zu entfernen. Dazu genügt es manchmal, dass man kräftig hustet oder den Finger in den Mund steckt und das Hindernis herauszuziehen versucht; oder der Betroffene reißt die Arme hoch - was die Ausatmung forciert - und jemand klopft ihm kräftig auf den Rücken. In den meisten Fällen wird so der Fremdkörper ausgestoßen.
Bei Schwellungen im Bereich der oberen Luftwege, zum Beispiel bei einem Pseudokrupp, gibt es heute Medikamente, die innerhalb von sehr kurzer Zeit abschwellend wirken, so dass ein Luftröhrenschnitt nicht erforderlich wird. Dennoch kommt es vor, dass ein Luftröhrenschnitt als Notmaßnahme vorgenommen werden muss, weil ein Patient zu ersticken droht. In einem solchen Fall muss es natürlich schnell gehen. Die Methode der Wahl ist dann die Koniotomie. Dabei wird ein Loch in den unteren Teil des Kehlkopfes geschnitten, genau dort, wo dieser in die Luftröhre übergeht - zwischen Adamsapfel und Ringknorpel. An dieser Stelle sitzt die Luftröhre dichter unter der Hautoberfläche, so dass der Eingriff in kürzerer Zeit durchgeführt werden kann. Der Nachteil ist, dass es zu einer dauerhaften Schwächung der Stimme und einer Verengung der Atemwege kommen kann.
Was ist eine künstliche Nase?
Eine künstliche Nase ist ein medizinisches Hilfsmittel, das in der Pflege von Patienten mit Tracheostoma eingesetzt wird. Es erfüllt und ersetzt die wichtigen Aufgaben der natürlichen Nase, wenn die Atmung über Nase, Mund und Rachen nicht mehr möglich ist. Sie haben folgende Funktion:
Wo und wie werden künstliche Nasen eingesetzt?
Eine künstliche Nase wird bei tracheotomierten, spontanatmenden Patienten auf den Konnektor am Trachealkanülenschild aufgesetzt. Bei spontan atmenden Patienten sind sie das einzige effektive Mittel, um die Funktionen Befeuchtung, Erwärmung und Filterung der Atemluft sowie die Wiederherstellung des Atemwegswiderstandes wahrzunehmen.
Eine HME als passive Befeuchtung stellt während der künstlichen Beatmung eine effektive und preiswerte Alternative zu aktiven Befeuchtungssystemen dar. Bei beatmeten Patienten sitzt die HME zwischen Tubusverlängerung und Y-Stück.
Warum sind künstliche Nasen so wichtig?
Ohne den Einsatz einer HME wäre die Atemluft zu kalt und zu trocken und der Atemwiderstand wäre zu gering. Schon nach wenigen Minuten kommt es ohne den Einsatz einer künstlichen Nase (z.B. unmittelbar nach der Operation) zum Austrocknen der Trachealschleimhaut und damit zur Borkenbildung, wodurch das Infektionsrisiko drastisch erhöht wird. Zudem ist eine HME ein wirksamer Filter für Fremdkörper, wie z. B. Schmutz, Staubpartikel oder Insekten. Auch stellt eine HME teilweise den verloren gegangenen Widerstand beim Ausatmen wieder her. Dieser hält die Alveolen geöffnet, um die Versorgung des Bluts mit Sauerstoff zu verbessern. Eine HME trägt also dazu bei, dass in der Lunge wieder ähnliche Druckverhältnisse herrschen wie es vor der Operation war.
Wie funktioniert eine HME?
Künstliche Nasen bestehen in der Regel aus einem Kunststoffgehäuse und einem Material, das die Funktionen der natürlichen Nase übernimmt, das so genannte Filtermedium. Dieses kann entweder aus Papier oder aus Schaumstoff sein. Das Filtermedium (auch Befeuchtungsmedium genannt) ist mit einem hygroskopischen Salz beschichtet, welches die Feuchtigkeit der Ausatemluft bindet und bei der Einatmung wieder abgibt.
Welche Eigenschaften sind bei einer HME wichtig?
Bei der Auswahl einer geeigneten HME ist auf bestimmte Werte zu achten. Am wichtigsten ist das sog. Tidalvolumen. Es beschreibt das Volumen, das pro Atemzug ein- und wieder ausgeatmet wird. Das Tidalvolumen ist abhängig vom Gewicht des Patienten und entspricht in etwa 7-8 ml pro Kilogramm des idealen Körpergewichts. Außerdem muss die künstliche Nase ein für den Patienten optimales Speichervermögen an Feuchtigkeit aufweisen (Befeuchtungswerte). Muss dem Patienten zusätzlich Sauerstoff zugeführt werden, muss die HME einen Sauerstoffanschluss besitzen. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass die HME beim Abhusten größerer Sekretmengen nicht verstopft, sondern über geeignete Sicherheitsmechanismen verfügt.
Eine künstliche Nase ist ein medizinisches Hilfsmittel, das in der Pflege von Patienten mit Tracheostoma eingesetzt wird. Es erfüllt und ersetzt die wichtigen Aufgaben der natürlichen Nase, wenn die Atmung über Nase, Mund und Rachen nicht mehr möglich ist. Sie haben folgende Funktion:
- Erwärmung der Luft
- Partikelfilterung der Luft
- Befeuchtung der Luft
- Wiederherstellung des Atemwiderstandes
- HME (Heat and Moisture Exchanger = englisch für Wärme- und Feuchtigkeitsaustauscher)
- Künstliche Nase
- Feuchte Nase (Umgangssprache)
Wo und wie werden künstliche Nasen eingesetzt?
Eine künstliche Nase wird bei tracheotomierten, spontanatmenden Patienten auf den Konnektor am Trachealkanülenschild aufgesetzt. Bei spontan atmenden Patienten sind sie das einzige effektive Mittel, um die Funktionen Befeuchtung, Erwärmung und Filterung der Atemluft sowie die Wiederherstellung des Atemwegswiderstandes wahrzunehmen.
Eine HME als passive Befeuchtung stellt während der künstlichen Beatmung eine effektive und preiswerte Alternative zu aktiven Befeuchtungssystemen dar. Bei beatmeten Patienten sitzt die HME zwischen Tubusverlängerung und Y-Stück.
Warum sind künstliche Nasen so wichtig?
Ohne den Einsatz einer HME wäre die Atemluft zu kalt und zu trocken und der Atemwiderstand wäre zu gering. Schon nach wenigen Minuten kommt es ohne den Einsatz einer künstlichen Nase (z.B. unmittelbar nach der Operation) zum Austrocknen der Trachealschleimhaut und damit zur Borkenbildung, wodurch das Infektionsrisiko drastisch erhöht wird. Zudem ist eine HME ein wirksamer Filter für Fremdkörper, wie z. B. Schmutz, Staubpartikel oder Insekten. Auch stellt eine HME teilweise den verloren gegangenen Widerstand beim Ausatmen wieder her. Dieser hält die Alveolen geöffnet, um die Versorgung des Bluts mit Sauerstoff zu verbessern. Eine HME trägt also dazu bei, dass in der Lunge wieder ähnliche Druckverhältnisse herrschen wie es vor der Operation war.
Wie funktioniert eine HME?
Künstliche Nasen bestehen in der Regel aus einem Kunststoffgehäuse und einem Material, das die Funktionen der natürlichen Nase übernimmt, das so genannte Filtermedium. Dieses kann entweder aus Papier oder aus Schaumstoff sein. Das Filtermedium (auch Befeuchtungsmedium genannt) ist mit einem hygroskopischen Salz beschichtet, welches die Feuchtigkeit der Ausatemluft bindet und bei der Einatmung wieder abgibt.
Welche Eigenschaften sind bei einer HME wichtig?
Bei der Auswahl einer geeigneten HME ist auf bestimmte Werte zu achten. Am wichtigsten ist das sog. Tidalvolumen. Es beschreibt das Volumen, das pro Atemzug ein- und wieder ausgeatmet wird. Das Tidalvolumen ist abhängig vom Gewicht des Patienten und entspricht in etwa 7-8 ml pro Kilogramm des idealen Körpergewichts. Außerdem muss die künstliche Nase ein für den Patienten optimales Speichervermögen an Feuchtigkeit aufweisen (Befeuchtungswerte). Muss dem Patienten zusätzlich Sauerstoff zugeführt werden, muss die HME einen Sauerstoffanschluss besitzen. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass die HME beim Abhusten größerer Sekretmengen nicht verstopft, sondern über geeignete Sicherheitsmechanismen verfügt.