Epilepsie
Was ist eine Epilepsie?
Der Begriff Epilepsie (Krampfleiden, Fallsucht) beschreibt eigentlich keine einzelne Krankheit, sondern die Folge einer Vielzahl von Hirnerkrankungen. Gemeinsames Merkmal ist eine erhöhte Neigung zu epileptischen Anfällen.
Epileptische Anfälle können ganz unterschiedlich aussehen: Manche dauern nur wenige Sekunden, bleiben fast unbemerkt. Sie äußern sich zum Beispiel als leichtes Muskelzucken, Kribbeln oder kleine Bewusstseinspause (Absence, früher Petit Mal genannt). Andere halten über ein bis zwei Minuten an, gehen mit einem Bewusstseinsverlust, heftigen Krämpfen und unkontrollierbaren Zuckungen einher (großer Krampfanfall, früher als Grand Mal bezeichnet).
Wie entsteht ein epileptischer Anfall?
Hinter dem Anfallsgeschehen steckt eine vorübergehende anfallsartige Funktionsstörung von Nervenzellen im Gehirn. Nervenzellgruppen der Hirnrinde senden plötzlich gleichzeitig und hochsynchron Signale, zwingen anderen Nervenzellen ihren Rhythmus auf. Das kann unterschiedliche Folgen haben – je nachdem, wo die Nervenzellen im Gehirn liegen, wie viele Nervenzellen an diesem Geschehen beteiligt sind und welche Körperfunktionen diese Zellen steuern. In einem Fall zuckt in der Folge zum Beispiel nur eine Hand. Im anderen verkrampfen sich nahezu alle Muskeln gleichzeitig.
Erster Krampfanfall – gleichbedeutend mit Epilepsie?
Kommt zu einem Anfall, beweist das allein noch keine Epilepsie. Jedes Gehirn – nicht nur das menschliche, auch das von Tieren wie beispielsweise Hunden – kann unter bestimmten Umständen einen epileptischen Anfall entwickeln. Solche Umstände sind unter anderem Schlafmangel, Alkoholentzug, Stoffwechselstörungen, bestimmte Krankheiten in der Schwangerschaft (Eklampsie), Vergiftungen oder unerwünschte Wirkungen von Medikamenten. Hohes Fieber führt vor allem bei Kindern leicht zu Fieberkrämpfen. Solche Anfälle bezeichnen Ärzte als Gelegenheitsanfälle oder Gelegenheitskrampf. "Gelegenheit" bedeutet hier nicht "gelegentlich", sondern dass eine "Gelegenheit" – also ein akuter Vorfall – der Auslöser ist. Gelegenheitsanfälle sind noch kein eindeutiges Zeichen für eine Epilepsie, selbst wenn sie wiederholt vorkommen sollten.
Wie wird die Diagnose Epilepsie gestellt?
Kam es erstmals zu einem epileptischen Anfall, wird der Arzt den Patienten genau untersuchen, üblicherweise auch die Hirnpotentialschwankungen aufzeichnen (mittels Elektroenzephalografie, EEG). In der Regel fertigt er zudem Aufnahmen des Gehirns per Magnetresonanztomografie (MRT) an, um eine Ursache des epileptischen Anfalls zu ermitteln. Manchmal muss sogar das Gehirnwasser untersucht werden, um Entzündungen des Gehirns auszuschließen. Meist genügt das, um die Diagnose zu sichern: Es handelt sich entweder um einen "Gelegenheitsanfall" oder um den Beginn einer Epilepsie. .
Wie häufig sind Epilepsien?
Betroffen sind relativ viele Menschen: immerhin knapp jeder hundertste. Epilepsien können in jedem Alter auftreten. Bei einem Drittel der Patienten ereignet sich der erste epileptische Anfall im Kindesalter, bei rund einem Drittel erst jenseits des 60. Lebensjahres. Das Lebenszeitrisiko bis zum 80. Lebensjahr beträgt für einen epileptischen Anfall circa zehn Prozent, für eine Epilepsie mehr als drei Prozent.
Welche Ursache hat Epilepsie?
Epilepsien sind manchmal auf konkrete Ursachen zurückzuführen – beispielsweise eine Missbildung im Gehirn, eine genetische Veränderung, eine Narbe nach einer Hirnverletzung, einen Schlaganfall, eine Hirnhautentzündung, einen Hirntumor und vieles mehr. Teilweise lässt sich die Ursache aber nicht klären.
Wie wird Epilepsie behandelt?
Nicht jede Epilepsie wird als große Belastung empfunden. Manche Patienten fühlen sich im Alltag kaum beeinträchtigt, erleiden nur ganz selten Anfälle oder solche, die nicht besonders stören. Andere dagegen haben mit zahlreichen oder heftigen Anfällen zu kämpfen. Ob eine Therapie nötig ist, und wie lange sie fortgeführt werden muss, ist deshalb immer auch eine individuelle Entscheidung. Sie sollte nach ausführlicher Beratung gemeinsam mit dem Arzt getroffen werden. In der Regel erfolgt eine Behandlung spätestens dann, wenn mehr als zwei belastende Anfälle pro Jahr auftreten.
Die Therapie richtet sich unter anderem nach der Art der Anfälle. Der Arzt verschreibt gezielt Medikamente, die das Risiko für weitere epileptische Anfälle senken (Antikonvulsiva, etwas unpräzise Antiepileptika genannt). In bestimmten Fällen hilft eine Operation (Epilepsiechirurgie) oder ein Stimulationsverfahren. .
Ist ein Krampfanfall gefährlich?
Manche Anfälle wirken auf Anwesende dramatisch. Ein einzelner Anfall ist nicht gefährlich für das Gehirn und hört üblicherweise nach ein bis zwei Minuten von selbst wieder auf. Es besteht allerdings ein gewisses Verletzungsrisiko.
Der Begriff Epilepsie (Krampfleiden, Fallsucht) beschreibt eigentlich keine einzelne Krankheit, sondern die Folge einer Vielzahl von Hirnerkrankungen. Gemeinsames Merkmal ist eine erhöhte Neigung zu epileptischen Anfällen.
Epileptische Anfälle können ganz unterschiedlich aussehen: Manche dauern nur wenige Sekunden, bleiben fast unbemerkt. Sie äußern sich zum Beispiel als leichtes Muskelzucken, Kribbeln oder kleine Bewusstseinspause (Absence, früher Petit Mal genannt). Andere halten über ein bis zwei Minuten an, gehen mit einem Bewusstseinsverlust, heftigen Krämpfen und unkontrollierbaren Zuckungen einher (großer Krampfanfall, früher als Grand Mal bezeichnet).
Wie entsteht ein epileptischer Anfall?
Hinter dem Anfallsgeschehen steckt eine vorübergehende anfallsartige Funktionsstörung von Nervenzellen im Gehirn. Nervenzellgruppen der Hirnrinde senden plötzlich gleichzeitig und hochsynchron Signale, zwingen anderen Nervenzellen ihren Rhythmus auf. Das kann unterschiedliche Folgen haben – je nachdem, wo die Nervenzellen im Gehirn liegen, wie viele Nervenzellen an diesem Geschehen beteiligt sind und welche Körperfunktionen diese Zellen steuern. In einem Fall zuckt in der Folge zum Beispiel nur eine Hand. Im anderen verkrampfen sich nahezu alle Muskeln gleichzeitig.
Erster Krampfanfall – gleichbedeutend mit Epilepsie?
Kommt zu einem Anfall, beweist das allein noch keine Epilepsie. Jedes Gehirn – nicht nur das menschliche, auch das von Tieren wie beispielsweise Hunden – kann unter bestimmten Umständen einen epileptischen Anfall entwickeln. Solche Umstände sind unter anderem Schlafmangel, Alkoholentzug, Stoffwechselstörungen, bestimmte Krankheiten in der Schwangerschaft (Eklampsie), Vergiftungen oder unerwünschte Wirkungen von Medikamenten. Hohes Fieber führt vor allem bei Kindern leicht zu Fieberkrämpfen. Solche Anfälle bezeichnen Ärzte als Gelegenheitsanfälle oder Gelegenheitskrampf. "Gelegenheit" bedeutet hier nicht "gelegentlich", sondern dass eine "Gelegenheit" – also ein akuter Vorfall – der Auslöser ist. Gelegenheitsanfälle sind noch kein eindeutiges Zeichen für eine Epilepsie, selbst wenn sie wiederholt vorkommen sollten.
Wie wird die Diagnose Epilepsie gestellt?
Kam es erstmals zu einem epileptischen Anfall, wird der Arzt den Patienten genau untersuchen, üblicherweise auch die Hirnpotentialschwankungen aufzeichnen (mittels Elektroenzephalografie, EEG). In der Regel fertigt er zudem Aufnahmen des Gehirns per Magnetresonanztomografie (MRT) an, um eine Ursache des epileptischen Anfalls zu ermitteln. Manchmal muss sogar das Gehirnwasser untersucht werden, um Entzündungen des Gehirns auszuschließen. Meist genügt das, um die Diagnose zu sichern: Es handelt sich entweder um einen "Gelegenheitsanfall" oder um den Beginn einer Epilepsie. .
Wie häufig sind Epilepsien?
Betroffen sind relativ viele Menschen: immerhin knapp jeder hundertste. Epilepsien können in jedem Alter auftreten. Bei einem Drittel der Patienten ereignet sich der erste epileptische Anfall im Kindesalter, bei rund einem Drittel erst jenseits des 60. Lebensjahres. Das Lebenszeitrisiko bis zum 80. Lebensjahr beträgt für einen epileptischen Anfall circa zehn Prozent, für eine Epilepsie mehr als drei Prozent.
Welche Ursache hat Epilepsie?
Epilepsien sind manchmal auf konkrete Ursachen zurückzuführen – beispielsweise eine Missbildung im Gehirn, eine genetische Veränderung, eine Narbe nach einer Hirnverletzung, einen Schlaganfall, eine Hirnhautentzündung, einen Hirntumor und vieles mehr. Teilweise lässt sich die Ursache aber nicht klären.
Wie wird Epilepsie behandelt?
Nicht jede Epilepsie wird als große Belastung empfunden. Manche Patienten fühlen sich im Alltag kaum beeinträchtigt, erleiden nur ganz selten Anfälle oder solche, die nicht besonders stören. Andere dagegen haben mit zahlreichen oder heftigen Anfällen zu kämpfen. Ob eine Therapie nötig ist, und wie lange sie fortgeführt werden muss, ist deshalb immer auch eine individuelle Entscheidung. Sie sollte nach ausführlicher Beratung gemeinsam mit dem Arzt getroffen werden. In der Regel erfolgt eine Behandlung spätestens dann, wenn mehr als zwei belastende Anfälle pro Jahr auftreten.
Die Therapie richtet sich unter anderem nach der Art der Anfälle. Der Arzt verschreibt gezielt Medikamente, die das Risiko für weitere epileptische Anfälle senken (Antikonvulsiva, etwas unpräzise Antiepileptika genannt). In bestimmten Fällen hilft eine Operation (Epilepsiechirurgie) oder ein Stimulationsverfahren. .
Ist ein Krampfanfall gefährlich?
Manche Anfälle wirken auf Anwesende dramatisch. Ein einzelner Anfall ist nicht gefährlich für das Gehirn und hört üblicherweise nach ein bis zwei Minuten von selbst wieder auf. Es besteht allerdings ein gewisses Verletzungsrisiko.